Gewaschene Reagenzgläser: Sauber genug?!

Vergleichende Keimzahlbestimmungen nach Verdünnungsreihen mit Reagenzgläsern und dem Inlabtec Serial Diluter haben wachstumshemmende Rückstände in den verwendeten Reagenzgläsern identifiziert. Auf Grund der Testresultate wurde im betroffenen Labor auf das Inlabtec Serial Dilution System umgestellt, um die höchstmögliche Zuverlässigkeit der Befunde sicherzustellen.

In einem Mikrobiologielabor wurden parallel Keimzahlbestimmungen verschiedener Lebensmittelproben nach Verdünnungsreihen mit selber vorbereiteten Reagenzgläsern und dem Inlabtec Serial Diluter durchgeführt. Dabei wurde bei den aeroben mesophilen Keimen (AMK) eine unerwartete Differenz zwischen den beiden Verdünnungstechniken von durchschnittlich -0.628 log KBE/g (KBE: koloniebildende Einheit) festgestellt. Das heisst, mit dem Serial Diluter wurden in den untersuchten Lebensmittelproben systematisch bis zu rund fünfmal höhere Gesamtkeimzahlen nachgewiesen. Bei den parallel bestimmten Enterobakterien wurde hingegen kein Unterschied festgestellt. Die durchschnittliche Differenz betrug da nur 0.017 log KBE/g und lag damit klar innerhalb der üblichen Messunsicherheit von ± 0.5 log KBE/g für Keimzahlbestimmungen in Lebensmittelproben. Ein Benutzerfehler mit dem Serial Diluter konnte ausgeschlossen werden. Die Verdünnungslösung sowie das verwendete Volumen waren für beide Techniken innerhalb der akzeptierten Toleranz. Daraufhin wurden Vergleiche der seriellen Verdünnungen mit gekauften, vorgefüllten Reagenzgläsern durchgeführt (Oxoid TV5013D).

Beim Vergleich des Serial Diluters mit den gekauften Verdünnungsröhrchen von Oxoid wurde sowohl bei den AMK als auch bei den Enterobakterien kein Unterschied festgestellt. Die durchschnittliche Differenz der beiden Verdünnungstechniken war innerhalb der üblichen Messunsicherheit von ± 0.5 log KBE/g: Gesamtkeimzahl AMK bei -0.088 log KBE/g und Enterobakterien bei -0.054 log KBE/g. Auf Grund der vorliegenden Resultate musste auf das Vorhandensein von wachstumshemmenden Verunreinigungen in den selber vorbereiteten Reagenzgläsern geschlossen werden. Zudem wurde eine unterschiedliche Empfindlichkeit von Bakterien auf mögliche Verunreinigungen nachgewiesen.

Die Resultate bestätigen die Vorbehalte vieler Laboratorien gegenüber der Mehrfachverwendung von Reagenzgläsern, Pipetten, etc. Unvollständig gereinigte Glaswaren und damit das Vorhandensein wachstumshemmender Substanzen, wie Spülmittelreste, angelagerte Sekundärmetaboliten, etc. können nie völlig ausgeschlossen werden. Gründe dafür sind unter anderem stark anhaftende Probenkomponenten, eine unbemerkte Fehlfunktion der Spülmaschine auf Grund ungünstiger Beladung, falsch gewählte Spülprogramme oder ungeeignete oder falsch dosierte Spülmittel. Aus diesem Grund empfiehlt ISO7218:2007-11 die regelmässige Überprüfung der gereinigten Glaswaren auf die Absenz von inhibitorischen Substanzen. Die US Environmental Protection Agency (US EPA) hat zudem eine verbindliche Standardprozedur definiert, wie gereinigte Glaswaren regelmässig auf das Vorhandensein von Wachstumsinhibitoren zu testen sind, damit die Qualität der Wasseruntersuchungen gewährleistet bleibt.

Bei der Verwendung der hochreinen Serial Dilution Bags für die serielle Verdünnung sind wachstumshemmende Substanzen völlig ausgeschlossen und die Zuverlässigkeit der Laborbefunde gesichert. Die Serial Dilution Bags werden aus hochreiner PE-Folie unter Reinraumbedingungen hergestellt und danach strahlensterilisiert. Die Bags sind garantiert frei von Wachstumsinhibitoren und ermöglichen die zuverlässige Detektion der gesamten Mikroorganismen-Population, inklusive der empfindlichen Keime.